Veyron Swift und der Orden der Medusa - Serial Teil 1 (German Edition) by Fischer Tobias

Veyron Swift und der Orden der Medusa - Serial Teil 1 (German Edition) by Fischer Tobias

Autor:Fischer, Tobias [Fischer, Tobias]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-17T04:00:00+00:00


Der Aufprall war entsetzlich, ein Knall wie bei einer Explosion. Der Rollator, oder besser gesagt, seine Einzelteile, flogen in alle Richtungen davon. Der Jaguar kam zwanzig Meter weiter zum Stehen, der linke Scheinwerfer kaputt, der Kotflügel eingedrückt, die Windschutzscheibe gesprungen. Von der alten Lady war nichts mehr zu sehen.

»Mein Gott, sie haben sie umgebracht! Sie haben sie einfach über den Haufen gefahren«, schrie Tom schockiert.

Dies wurde wohl gerade auch den beiden Fahrern bewusst. Er sah sie fluchend und wild gestikulierend streiten. Dann öffnete der Fahrer die Tür, um auszusteigen. Tom glaubte zu sehen, wie er unter sein schwarzes Sakko griff – zweifellos um dort eine Pistole herauszuziehen.

Auf einmal stand die alte Lady in der Tür, in der Hand eine Spraydose. Noch ehe der verblüffte Fahrer reagieren konnte, verpasste sie ihm eine Ladung Reizgas mitten ins Gesicht. Das schmerzerfüllte Gebrüll des Mannes ließ Tom regelrecht zusammenfahren. Der Typ krallte sich mit beiden Händen ins Gesicht, warf sich heulend hin und her, stürzte aus dem Fahrzeug. Der Beifahrer zog fluchend seine Waffe, doch die Lady war schon wieder verschwunden.

Tom wollte sich die Augen reiben, er verstand nicht, was da überhaupt geschah. Plötzlich war die alte Schachtel wieder da, diesmal auf der anderen Seite des Wagens. Sie riss die Tür auf, packte den Waffenarm des Beifahrers, drehte ihn mit einem schaurigen Knacken herum, entwand dem Mann die Waffe. Sie zog den brüllenden Mistkerl aus dem Wagen und hieb ihm den Kopf heftig gegen das Wagendach. Ohne weiteren Widerstand brach der Mann zusammen. Wie aus dem Nichts hielt die Lady plötzlich zwei Handschellen in der Hand, fesselte dem Mann jeweils einen Arm an seine Beinknöchel; überkreuz. Danach huschte sie blitzschnell um das Auto herum und verfuhr mit dem Boden liegenden und vor Schmerz heulenden Fahrer genauso. Sie zog den Mann hoch, stieß ihn hinüber zu seinem bewusstlosen Kameraden.

Tom hörte bereits Polizeisirenen und das prägnante Heulen eines Krankenwagen. Die alte Lady, die gerade zwei gemeingefährliche Verbrecher ausgeschaltet hatte, kümmerte das nicht weiter. Sie setzte sich hinter das Steuer des Jaguars, machte die Türen zu und fuhr los. War das zu fassen? Die Alte klaute gerade das Auto der Schurken!

»Ich glaub, ich bin im falschen Film«, japste Tom fassungslos.

Der Wagen hielt neben ihm, die Lady öffnete die Beifahrertür.

»Einsteigen, junger Mann, sonst gibt’s den Hosenboden voll!«, krächzte sie ihn herrisch an. Tom fielen fast die Augen aus dem Kopf.

Unter dem albernen, violetten Liedschatten und dem knallroten Lippenstift, weiß geschminkt, übersät mit Altersflecken und der zottligen grauen Perücke, hätte er sie fast gar nicht erkannt.

Die wehrhafte Dame war niemand anderes als sein Patenonkel, Veyron Swift!

Tom sprang sofort ins Auto, schnallte sich an und Veyron fuhr los.

»Was ist da eben passiert? Was soll das alles? Warum sind Sie als Großmutter verkleidet«, fragte Tom. »Was wollten diese Typen überhaupt von mir?«

»Von dir? Gar nichts. Sie wollten etwas von mir. Wegen Prinzessin Iulia. Ich sagte ja bereits, dass sich die junge Dame in Gefahr befindet. Ich fürchte, wir wurden in diese Sache gegen unseren Willen hineingezogen. Aber ich habe alles genauestes geplant«, erklärte Veyron.



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